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In Würde sterben

In Würde sterben – aber wo?

In Würde steben - aber wo?Trauerwissen

Was würde ich mir wünschen, wenn ich unheilbar krank wäre und wüsste, dass mein Tod bald bevorsteht? Wo möchte ich diesen letzten Abschnitt meiner Lebenszeit, wo ich Zuwendung und Pflege brauche wie kaum jemals zuvor, verbringen? Will ich zu Hause sterben? Oder in einem Hospiz? Oder im Krankenhaus? Habe ich überhaupt eine Wahl? Ich möchte in Würde sterben, aber wo?

In Würde sterben

Ich hoffe ja, dass ich noch viele Jahre vor mir habe. Die Welt ist so schön, da möchte ich noch so viel sehen. Und ich liebe meine Familie! Es ist so wunderbar zu sehen, wie sich meine erwachsenen Töchter weiterentwickeln. Ich darf an ihrem Leben teilhaben und wünsche mir, dass das noch ganz lange möglich ist. Aber eines Tages, das ist gewiss, werde ich dem Tod ins Auge blicken. Hoffentlich bewusst und nicht im Koma liegend. Und hoffentlich nicht geistig verwirrt, sondern bei klarem Verstand. Wenn es einmal soweit ist, möchte ich, dass man mein Leiden lindert, so gut es geht, und dass ich mich von allen, die ich liebe, verabschieden und in Würde sterben kann.

Im Krankenhaus sterben? Lieber nicht …

„Aber bitte nicht im Krankenhaus“, sagte ich neulich abends zu meiner Freundin Anja, mit der ich mich über das Thema unterhielt. „Da rauschen Schwestern und Ärzte rein und raus, niemand hat Zeit, und wenn ich mit diesen Leuten nicht mehr Klartext reden kannst, dann behandeln sie mich wie eine Sache. ‚Der Hirntumor in Zimmer 312‘, sagen sie dann und meinen mich. Oder ich bin der kaputte Herzmuskel oder was auch immer. Noch kenne ich mich da nicht so aus.“

„Du hast ja richtige Horrorvorstellungen“, sagte Anja kopfschüttelnd. Sie arbeitet als Krankenschwester in einem Krankenhaus und macht öfter Bekanntschaft mit dem Tod, als ihr lieb ist. „Hast du noch nie was von Palliativstationen gehört?“

„Ja, schon, aber was ist der Unterschied zu einer normalen Krankenhausstation?“

„Auf den anderen Stationen sorgen wir dafür, dass die Menschen wieder gesund werden oder dass es ihnen zumindest wieder besser geht. Auf unserer Palliativstation dagegen sind Patienten untergebracht, die unheilbar krank sind und unter akuten Beschwerden leiden. Verstehst du, es geht nicht mehr darum, sie zu heilen, sondern wir versuchen, sie so zu versorgen, dass sie nicht unnötig leiden müssen. Zum Beispiel, indem wir Atemnot und Schmerzen lindern. Es sind mehr Pflegekräfte im Einsatz, und zusätzlich kommen Psychologen, Sozialarbeiter oder auch Seelsorger ins Haus, die sich um die Patienten kümmern.“

„Trotzdem würde ich, wenn ich’s mir aussuchen kann, nicht in so einer nüchternen Atmosphäre, umgeben von lauter Fremden, sterben wollen.“

„Ach, wer will schon sterben“, sagte Anja. „Im Übrigen ist unsere Palliativstation sehr wohnlich und freundlich eingerichtet, und es geht viel ruhiger zu als in den anderen Abteilungen. Angehörige bleiben bei den Kranken so lange und so oft, wie sie es sich zeitlich erlauben können.“ Sie lächelte. „Es würde dir bei uns gefallen.“

„Danke, das hat noch Zeit“, erwiderte ich.

„Aber viele Patienten bleiben gar nicht bis zu ihrem Tod bei uns“, fuhr Anja fort, „außer wenn es ihnen rapide schlechter geht und eine Verlegung nicht mehr sinnvoll ist. Manche werden zu Hause weiterbetreut, andere im Hospiz.“

In Würde sterben – gut aufgehoben im Hospiz

Hospiz … Auch so ein Wort, das ich schon mal gehört hatte, ohne viel damit anfangen zu können. „Da du ja anscheinend die Expertin bist, hast du doch bestimmt die perfekte Erklärung für mich parat.“ Ich versuchte ein schiefes Grinsen, und gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich damit die typische Abwehrreaktion von Leuten zeigte, die das Thema Tod auf Abstand halten wollten.

Doch Anja ging auf meinen Tonfall nicht ein. „Glaub mir, ich reiße mich nicht um das Expertentum. Aber ich habe dir doch vor ein paar Wochen erzählt, dass meine Großtante gestorben ist. Sie war die letzten drei Wochen vor ihrem Tod in einem Hospiz untergebracht, und das war eine gute Entscheidung, denn sie hat sich den Umständen entsprechend dort sehr wohlgefühlt.“

„Und was genau ist ein Hospiz?“

„Ein Hospiz schließt die Lücke zwischen Krankenhaus und Pflegeheim. Im Krankenhaus können schwerkranke Patienten, die keinerlei Aussicht auf Besserung haben, nicht lange bleiben. Aber in einem normalen Pflegeheim fehlen Ausstattung und Personal, mit unheilbar Kranken umzugehen. Ein Hospiz nun ist wie ein kleines Pflegeheim organisiert, gleichzeitig aber ist es darauf eingestellt, sehr kranke Menschen bis zu ihrem Tod zu betreuen. Die obersten Prinzipien dieser Betreuung sind, neben guter Pflege, Selbstbestimmung und Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten, und das möglichst bis zu ihrem Tod.“

Anja schwieg einen Moment und fuhr sich nachdenklich durch ihre kurzen schwarzen Haare. „Vielleicht solltest du dir mal eines anschauen. Ein Hospiz sieht von innen und außen freundlich und einladend aus, ähnlich vielleicht wie ein schönes Gästehaus. Den typischen Krankenhausbetrieb, wie du ihn dir vorstellst, mit langen, kahlen Fluren, hin und her hastendem Personal und unpersönlicher Atmosphäre, findest du dort nicht.“

Ich wollte schon sagen, nee, hat Zeit, aber dann dachte ich: Warum eigentlich nicht? Obwohl ich da schon Berührungsängste habe. Schließlich wird einem in so einer Einrichtung bewusst, wie vergänglich das eigene Leben ist. „Vielleicht schaue ich mir tatsächlich mal so ein Hospiz an“, sagte ich. „Aber mir persönlich wäre es lieber, wenn schon sterben, dann doch bitte zu Hause in Würde sterben.

Wenn schon sterben, dann am liebsten zu Hause in Würde sterben.

„Das wollen sicher die meisten“, erwiderte Anja, „nur ist es nicht in jedem Fall möglich. Meine Großtante zum Beispiel lebte allein zu Hause. Sie war früher Lehrerin gewesen, hat ihren Beruf und ihre Unabhängigkeit geliebt und legte auf Mann und Kinder keinen Wert. Wer also hätte sie, als sie so schwer krank wurde, rund um die Uhr betreuen sollen? Natürlich kannst du alles Mögliche organisieren, aber ohne jemanden, der Tag und Nacht da ist, geht es nicht.“

„Stimmt“, sagte ich, „und selbst, wenn sie einen Ehemann gehabt hätte, dann wäre der vielleicht auch schon sehr betagt gewesen und dementsprechend nicht ausreichend belastbar.“ Anja nickte. „Meine Großtante war eine kluge Frau. Sie hat rechtzeitig über Alter und Krankheit nachgedacht und in einer Patientenverfügung genau festgelegt, wie und wo sie vor ihrem Tod betreut werden möchte. Meine Mutter und ich, also ihre Nichte und Großnichte, waren sehr froh darüber.“

„Bei mir wäre das anders“, überlegte ich, „schließlich habe ich zwei Kinder. Andererseits, wer weiß, wo sie leben werden, wenn es bei mir eines Tages ans Sterben geht? Meine jüngere Tochter zieht es immer nach Südamerika. Und beide werden vielleicht mit Beruf und Familie voll ausgelastet sein.“

„Da ist aber heutzutage viel möglich“, meinte Anja. „Wenn man Angehörige pflegt, kann man seine Arbeitszeit verkürzen oder sich sogar bis zu sechs Monate lang freistellen lassen. Und man kann sehr viel Hilfe bekommen. Pflegedienste sind inzwischen allgemein bekannt, aber es gibt auch noch die sogenannte ‚spezialisierte ambulante palliative Versorgung‘, kurz SAPV, da kümmert sich ein ganzes Team von dafür ausgebildeten Leuten um den Schwerkranken zu Hause. Was fällt mir noch ein? Ach ja, ambulante Hospizdienste.“

„Und was ist die richtige Entscheidung?“

„Weißt du“, sagte Anja, „bei der Entscheidung, wo ein Sterbender, um in Würde sterben zu können, seine letzten Tage oder Wochen verbringt, gibt es kein Richtig und kein Falsch, sondern nur ein Für und Wider, und das hängt ganz von der individuellen Situation des Betroffenen ab. Jedenfalls rate ich jedem, sich darüber Gedanken zu machen und all seine Wünsche in eine Patientenverfügung aufzunehmen. Du hast so was noch nicht, oder?“

„Stopp“, sagte ich, „ich glaube, mir reicht’s mit diesem Thema für heute Abend.“ Ich holte tief Luft. „Und jetzt lass uns was unternehmen, ja? Nach diesem Gespräch brauche ich das Gefühl, noch so richtig und voll und ganz am Leben zu sein.“ Anja lachte. „Wie wär’s mit unserer Kneipe von früher? Coole Musik, Rotwein und die besten Spaghetti der ganzen Stadt?“

Sterbebegleitung Beistand

Sterbebegleitung – liebevolle Zuwendung auf der letzten Wegstrecke des Lebens

Einem schwerkranken Menschen, der dem Tod entgegensieht, die letzten Tage und Wochen seines Lebens zu erleichtern, das ist nicht nur die Aufgabe von Ärzten und Pflegepersonal, sondern auch die der Sterbebegleiter im Rahmen der Sterbebegleitung.

Das wichtigste in aller Kürze:

  • Sterbebegleitung ist die aufmerksame und liebevolle Begleitung eines Menschen in der Zeit vor seinem Tod.
  • Sind keine Angehörigen vorhanden, kommen oft ehrenamtliche Sterbebegleiter zum Einsatz.
  • Zeit für Gespräche, Fotoalben zusammen durchblättern, den anderen erzählen lassen, wärmende Sonnenstrahlen auf der Haut spüren, das Rascheln der Blätter hören. Oder andere Wünsche können von Sterbebegleitern erfüllt werden.
  • Jeder von uns kann begreifen: Auch mein Leben ist vergänglich. Derjenige, den ich da begleite, stirbt vor mir, aber auch mein Leben wird eines Tages zu Ende gehen.

Sicher braucht der todkranke Mensch jemanden, der seine Symptome versorgt und seine Schmerzen lindert. Für die Lebensqualität ebenso wichtig ist es jedoch, dass er Helfer an seiner Seite weiß, die sich um sein seelisches Wohlbefinden kümmern, ihn also in der Zeit vor seinem Tod aufmerksam und liebevoll begleiten.

Aufgabe der Sterbebegleitung

Die Aufgabe der Sterbebegleitung haben früher im Wesentlichen die Angehörigen übernommen. Das tun sie auch heute noch, aber was ist, wenn ein Mensch, der stirbt, keine Angehörigen hat? Oder wenn Partner, Sohn oder Tochter mit der Betreuung überlastet sind? An dieser Stelle kommen oft ehrenamtliche Sterbebegleiter zum Einsatz.

Sterbebegleiter kann jeder werden, der sich dazu berufen fühlt, ob Frau oder Mann, älterer oder jüngerer Mensch. Wer Sterbebegleitung anbietet, sollte psychisch stabil sein und sich mit eigenen Lebensthemen bereits auseinandergesetzt haben. Um dem Sterbenden beistehen zu können, haben die ehrenamtlichen Helfer in der Regel eine Ausbildung durchlaufen. Sie können im häuslichen Umfeld des Kranken tätig werden und ebenso in Pflegeheimen, Hospizen und auf den Palliativstationen der Krankenhäuser.

Wie begleite ich einen Menschen beim Sterben?

In den Stunden, die wir mit dem Sterbenden verbringen, sollten wir wirklich für ihn da sein, so authentisch und einfühlsam wie möglich. Ihn ernst nehmen und wahrnehmen, so wie er ist, ihm Trost spenden und Geborgenheit vermitteln. Dabei geht es auch darum, die Realität anzuerkennen, jegliches Beschönigen oder Leugnen ist fehl am Platz. Mit „Ach, das wird schon wieder“ machen wir uns und unserem Gegenüber etwas vor. Der andere weiß sehr wohl, dass es eben nicht wieder gut wird.

Am wichtigsten ist es, dass wir dem Kranken zuhören. Nur so finden wir heraus, wie er die Zeit, die ihm noch bleibt, verleben möchte. Diese Wünsche können so individuell verschieden sein wie die betroffenen Menschen.

Wenn wir an Sterbende denken, dann stellen wir uns oft siechende Menschen in einem Bett mit weißen Laken vor. In der Realität finden wir aber häufig eine andere Situation vor. Sterbende sind schwerkranke Menschen, und mancher ist tatsächlich so schwach, dass er den ganzen Tag im Bett verbringen muss. Andere hingegen, so wie zum Beispiel Tumorpatienten, sind oft noch mobil.

Sofern der Sterbende die Kraft hat, kann man mit ihm auch etwas unternehmen. In die Natur gehen, zum Beispiel. Vielleicht möchte der Kranke noch einmal die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut spüren und das Rascheln der Blätter hören. Das ist selbst im Rollstuhl möglich. Oder jemand wünscht sich, noch einmal ein Glas Wein in schöner Atmosphäre zu genießen. Oder der Sterbende will noch einmal einen Pinsel in der Hand halten und ein Bild malen. Das können ganz kostbare Momente sein!

All diese Wünsche sind nicht schwer zu erfüllen. Aber: Es geht nicht darum, in Aktionismus zu verfallen. Von Bedeutung ist nur, was der Sterbende möchte, denn seine körperlichen und geistigen Kräfte sind begrenzt. Er wird gute Tage erleben, wo er mehr Kraft hat, und schlechte Tage, an denen er sich sehr schwach fühlt.

In der Sterbebegleitung ganz wichtig: Zeit für Gespräche

Ein ganzes Leben geht mit dem Tod zu Ende, doch vor dem Tod war so viel Leben! Deshalb sollten wir als Sterbebegleiter nicht nur die Krankheit und das Leiden sehen, sondern das ganze Leben des Sterbenden.

Wir können Fotoalben zusammen durchblättern und den anderen dabei erzählen lassen. Was war ihm wichtig im Leben? Würde er aus der Rückschau die Dinge anders bewerten? Welche Menschen hat er geliebt, vielleicht auch Tiere? Welche Hobbys hat er gepflegt?

Dieser Mensch, zumal wenn es sich um einen alten Menschen handelt, hat so viel erlebt: Kindheit und Jugend in einer ganz anderen Zeit, verschiedene Arbeitsstellen, Partnerschaft und das Heranwachsen der Kinder, große Reisen. Aber auch Fehlschläge und Enttäuschungen, traurige und bedrückende Dinge, und manches wird möglicherweise bereut. Wir dürfen zuhören und ab und zu eine Frage stellen. Ratschläge erteilen wir nicht, und schon gar nicht werden wir das, was uns erzählt wird, be- oder verurteilen.

Wenn eine Atmosphäre des Vertrauens entstanden ist, tauchen vielleicht auch die großen Fragen des Lebens auf: Wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Und in diesem Zusammenhang auch Glaubensfragen: „Ich hatte ja mit Kirche nie was am Hut, aber jetzt …“ Oder jemand fragt ängstlich: „Wird das Sterben wehtun? Wie lange dauert es wohl noch?“ Für den Sterbebegleiter ist es gut, auf all diese Themen vorbereitet zu sein.

Und Humor ist wichtig! Man kann, was so manchen überraschen mag, auch mit Sterbenden lachen. Denn solange wir leben, solange gibt es etwas zu lachen. Die überschäumende Lebensfreude eines kleinen Kindes, die Kapriolen eines Hundes, eine komische Situation, eine schlagfertige Bemerkung, ein origineller Witz, all das kann uns zum Lachen bringen, selbst dann noch, wenn der Tod bevorsteht. Zusammen lachen, das verbindet. Aber auch zusammen weinen. Ja, Sie dürfen mitweinen, solange Sie dem Kranken nicht das Gefühl geben, er müsse sich um Sie kümmern. Lachen und Weinen, Freude und Traurigkeit, alles gehört zum Leben dazu.

Sterbebegleitung, ein selbstloses Geben

Wenn Sie Sterbende in ihrer letzten Lebensphase begleiten möchten, sollten Sie die Bereitschaft mitbringen, sich selbst zurückzunehmen. Die Beziehung zwischen Ihnen und dem Sterbenden beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Lassen Sie sich auf den anderen ein, ohne ihn bevormunden oder kontrollieren zu wollen. Im Vordergrund stehen nicht Ihre Wünsche und Bedürfnisse, sondern die des Kranken. Es geht nicht darum, dass Sie sich toll fühlen, dass der Sterbende Ihre Hilfeleistung anerkennt oder Ihnen Erfolgserlebnisse vermittelt. Lernen Sie zu geben, ohne sich zu fragen, was Sie dafür bekommen.

Eine alte Dame sagte einmal zu mir:

„Wenn ich sterbe, möchte ich gerne allein sein.“

Als ich sie erstaunt anblickte, fügte sie hinzu:

„Andere Menschen wollen immer so viel …“

Das Gespräch wurde unterbrochen, und mehr erfuhr ich nicht. Anscheinend hatte sie nicht das Vertrauen, dass sich in der Zeit unmittelbar vor ihrem Tod jemand fände, der sie selbstlos begleiten würde.

Viele Sterbende durchlaufen Phasen mit durchaus gegensätzlichen Gefühlen, und dazu gehören auch Ärger, Wut und Enttäuschung über das, was das Schicksal ihnen zumutet. Versuchen Sie, solche Gefühle auszuhalten, auch wenn Sie sich vielleicht hilflos fühlen, weil Sie keine Lösung anzubieten haben. Dennoch können Sie dem anderen helfen, indem Sie zuhören und einfach da sind, wenn er es wünscht. Damit signalisieren Sie, dass Sie bereit sind, die Last mit ihm zu tragen.

Damit wir unsere Kraft bewahren, wenn wir Sterbende begleiten, sollten wir gut für uns sorgen, uns genug Erholung gönnen und Aktivitäten nachgehen, die Freude bereiten. Ebenso ist es wichtig, einen gewissen emotionalen Abstand einzuhalten, das heißt, Mitgefühl zu empfinden, aber nicht mitzuleiden. Was sich so einfach sagt, kann in der Realität bisweilen schwerfallen.

Denn das Leid anderer berührt uns, und genau das macht uns menschlich. Es wird für uns als Sterbebegleiter auch einen Unterschied bedeuten, ob es sich bei dem Todkranken um einen betagten Menschen handelt, der sein Leben vollendet hat und nun bereit ist, loszulassen, oder um einen jungen Menschen, bei dem so viel Leben ungelebt bleiben wird.

Wenn wir Sterbende in den letzten Wochen und Tagen vor ihrem Tod begleiten, werden wir unendlich viel über das Leben lernen und mit den Herausforderungen unserer Tätigkeit seelisch wachsen. Jeder von uns begreift: Auch mein Leben ist vergänglich. Derjenige, den ich da begleite, stirbt vor mir, aber auch mein Leben wird eines Tages zu Ende gehen.

Vielleicht werden sich im Angesicht des fremden Todes noch einmal Prioritäten verschieben. Materielle Dinge treten in den Hintergrund, unsere begrenzte Zeit auf Erden erscheint kostbarer als zuvor, und uns wird bewusst, was in unserem Leben wirklich von Bedeutung ist.
Das ist ein Gewinn, der sich nicht mit Zahlen bemessen lässt.

Trauerkarten drucken

Trauerkarte drucken lassen oder selbst gestalten?

Warum sollten wir beim Profi unsere Trauerkarte drucken lassen? Wir könnten sie doch viel günstiger selbst gestalten. Schließlich sind viele von uns in der Lage, Briefe oder Karten selbst zu erstellen, ganz gleich, ob zu frohen oder traurigen Anlässen. Dazu brauchen wir nichts weiter als ein gutes Computerprogramm und einen einfachen Drucker. Es kann aber Gründe geben, die für professionelles Gestalten und Drucken von Trauerkarten sprechen.

Stundenlang kann ich mich damit beschäftigen, eine Einladung mit Bildern und einem originellen Text zusammenzustellen. Schreiben und gestalten, das liegt mir einfach. Meine Freunde wissen das. Vor kurzem rief mich meine Freundin Anja an und erzählte traurig, ihre Großtante, zu der sie ein enges Verhältnis gehabt hatte, sei gestorben. „Würdest du die Karten für uns gestalten und die Trauerkarten drucken?“, fragte sie. „Du kannst das so gut.“

Trauerkarte drucken – selbst gestalten

Produktbild Pusteblume Trauerkarte Büttenpapier
Trauerkarten Pusteblume aus Büttenpapier

„Natürlich“, sagte ich spontan. Doch als ich später am Computer saß, stiegen Zweifel in mir auf. Sicher, ich hätte ein passables Ergebnis hinbekommen, und vermutlich hätte sich niemand hinterher beschwert. Doch irgendetwas erschien mir nicht richtig, ich konnte es nur nicht so recht in Worte fassen.

Zufällig hatte ich an dem Tag einen Geschäftstermin in Frankfurt. Danach nahm ich die Gelegenheit wahr, noch eines der großen Bekleidungskaufhäuser aufzusuchen. Gerade hatte ich mich mit einem Stapel Hosen und T-Shirts in eine Umkleidekabine zurückgezogen, da hörte ich ein junges Mädchen in genervtem Tonfall sagen: „Mensch, Mama, wieso muss ich mich denn so aufbrezeln? Oma hat immer gesagt, sie fände meine Jeans cool. Selbst mit den Löchern drin.“

Als ich noch überlegte, ob es wohl um einen besonderen Geburtstag ging, antwortete die Mutter ruhig: „Omas Beerdigung ist aber ein ganz besonderer Anlass, Sina.“

„Und was ist daran so anders?“, fragte Sina patzig. „Oma hat mich liebgehabt, wie ich war, ich will mich nicht verkleiden.“

„Komm mal her, mein Schatz.“ Die Stimme der Mutter klang liebevoll.

Ich lugte neugierig hinter dem Vorhang hervor. Die Mutter legte ihren Arm um ihre Tochter, und die beiden setzten sich auf die Polsterbank vor den Umkleidekabinen. Sina war ein großes, schmales Mädchen, etwa vierzehn oder fünfzehn Jahre alt, mit wirren, schwarz gefärbten Haaren, stark geschminkten Augen und trotzigem Gesichtsausdruck. Über ihrer Jeans verliefen mehrere Risse.

„So eine Trauerfeier ist so etwas wie ein großes Abschiedsfest für den Menschen, der gestorben ist“, erklärte die Mutter geduldig, „und deshalb …“

„Aber Oma ist doch tot, sie bekommt das doch gar nicht mehr mit!“ Sinas Stimme klang unglücklich, und ich hatte den Eindruck, als hätte ihr Panzer aus Trotz und Abwehr Risse bekommen, wie die Jeans.

„Wissen wir, was mit der Seele nach dem Tod passiert?“ Die Mutter wirkte nachdenklich. Dann fügte sie hinzu: „Oma wird in unseren Gedanken anwesend sein. Alle Verwandten, alle Freunde, die zur Trauerfeier kommen, werden an diesem Tag an Oma denken und von ihr erzählen. Überleg mal, was allein du für Erinnerungen hast!“

Sina schwieg einen Moment. Dann schob sie rebellisch das Kinn vor und fragte: „Und was hat das mit meinen Klamotten zu tun?“

Feste und Feiern müssen sich vom Alltag unterscheiden, sonst merkt man ja gar nicht, dass es ein besonderer Anlass ist. Das ist auf der ganzen Welt so. Alles soll schöner, edler und stilvoller sein als an den gewöhnlichen Tagen, auch die Kleidung. Und wenn wir jetzt für Oma eine besonders schöne und stilvolle Trauerfeier veranstalten, dann bringen wir damit noch einmal unsere Liebe für sie zum Ausdruck.“

Die Mutter zog ihre Tochter enger an sich heran. „Aber ich will dich zu nichts zwingen, Sina, es ist deine Entscheidung, was du anziehst.“

Eine kluge Frau, diese Mutter, dachte ich. Einen Moment lang hatte ich ganz vergessen, warum ich eigentlich hier war. Schnell probierte ich die mitgebrachten Teile an und wählte zwei aus. Als ich den Umkleidebereich verließ, drehte ich mich noch einmal um. Sina stand jetzt vor einem großen Spiegel, über schwarzen Leggings trug sie ein kurzes schwarzes Kleid aus einem glänzenden Stoff. Ein kleines Lächeln lag auf ihrem Gesicht.

„Alles soll schöner, edler und stilvoller sein …“, diese Worte gingen mir während der Heimfahrt durch den Kopf. Und jetzt wusste ich auf einmal, was mich gestört hatte. Natürlich könnte ich die Trauerkarte drucken und selbst gestalten. Und das fast kostenlos. Doch das ganz Besondere, nicht Alltägliche, das würde ich auf meinem Laptop und dem einfachen Tintenstrahldrucker nicht hervorbringen.

Zu Hause rief ich Anja an und erzählte ihr von meinem Erlebnis. „Und deshalb finde ich, wir sollten die Trauerkarten drucken und gestalten lassen. Und zwar profimäßig“, fügte ich hinzu.

Trauerkarten drucken lassen

Bei Memento können Sie Ihre Trauerkarte selbst gestalten, mit den passenden Texten aus unserer Textsammlung und einem professionellen Design. Sehr viele Menschen haben einen ganz persönlichen Wunsch oder eine eigene Idee, mit dem sie ihre Trauer zeigen bzw. den Verstorbenen würdigen möchten. Lassen Sie ihre persönliche Trauerkarte drucken. Dann auf edlem, hochwertigem Papier wie zum Beispiel auf Büttenpapier oder Papier mit Trauerrand.

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Memento-Service: Bitte um Kranzspende auf der Trauerkarte

Statt eines Kranzes eine Spende für eine gemeinnützige Organisation (sog. Kranzspende). Wer als Hinterbliebener über das Online-Portal www.memento-trauerkarten.de Trauerkarten, Trauerbriefe oder Erinnerungsbilder bestellt und an Verwandte, Freunde und Bekannte des Verstorbenen verschicken will, der kann mit einem entsprechenden Eindruck automatisch um eine freiwillige Spende zugunsten einer gemeinnützigen Organisation bitten.

Immer mehr Menschen verfügen noch zu Lebzeiten, dass im Falle ihres Todes die Trauernden um eine sogenannte Kranzspende gebeten werden: Statt Geld für Blumen und Trauergebinde auszugeben, sollen sie lieber für einen guten Zweck spenden.

Um es den Hinterbliebenen möglichst einfach zu machen, diesen letzten Wunsch zu erfüllen und die Trauergemeinde darüber zu informieren, bietet Memento als besonderen Service unseres Portals für Trauerdrucksachen, einfach einen Spendenaufruf für eine gemeinnützige Organisation zum Beispiel in die Trauerkarten zu integrieren.

Sehr einfach, sehr sicher: So funktioniert es

Sie suchen sich im umfassenden Memento-Portfolio zuerst Ihre bevorzugte Trauerkarte oder Dankeskarte aus. Im nächsten Schritt, wenn es um die individuelle Gestaltung der Innenseite geht, haben Sie nun die Möglichkeit, einen vorgegeben Kranzspenden-Eindruck samt Stichwort, Bitte und Bankverbindung hinzuzufügen.

Bitten Sie so den Adressat um eine freiwillige Spende im Sinne des/der Verstorbenen zugunsten einer wohltätigen Organisation. Nur ein Klick mit hoffentlich großer Wirkung. Auf Wunsch kann dann die gewünschte Organisation entsprechenden Spendenquittungen ausstellen.

Mustertext Kranzspenden-Eindruck:
Helfen auf besondere Weise
Im Sinne der/des geliebten Verstorbenen bitten wir, statt Kränzen oder Blumen zur Beisetzung, um eine Spende an Musterorganisation. Vielen Dank!
Musterbank · IBAN DExx xxxx xxxx xxxx · BIC XXX / Stichwort: Stichwort.

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